MS-DOS 6.22 Driver.sys

Anmerkungen  Beispiele

Erzeugt ein logisches Laufwerk, das Sie verwenden können, um ein physisches Diskettenlaufwerk anzusprechen. Dieser Gerätetreiber muss durch einen Befehl Device oder Devicehigh in Ihrer CONFIG.SYS-Datei geladen werden.

Ein logisches Laufwerk ist ein Zeiger auf ein physisches Diskettenlaufwerk in Ihrem System. Das logische Laufwerk wird mit einem Laufwerkbuchstaben verbunden (z.B. A oder B). Sie können mit Parametern MS-DOS das Diskettenlaufwerk beschreiben.

Syntax

DEVICE=[Laufwerk:][Pfad]DRIVER.SYS /D:Nummer [/C] [/F:Faktor] [/H:Köpfe] [/S:Sektoren] [/T:Spuren]

Parameter

[Laufwerk:][Pfad]

Bezeichnet die Position der Datei DRIVER.SYS.

Optionen

/D:Nummer

Bezeichnet die Nummer des physischen Diskettenlaufwerks. Gültige Werte für Nummer liegen im Bereich 0 bis 127. Das erste physische Diskettenlaufwerk (Laufwerk A:) ist Laufwerk 0; ein zweites physisches Diskettenlaufwerk ist Laufwerk 1; ein drittes physisches Diskettenlaufwerk muss extern sein und trägt die Nummer 2. Bei einem Computer mit einem Diskettenlaufwerk haben sowohl Laufwerk A: als auch B: beide die Nummer 0; bei einem Computer mit mehreren Diskettenlaufwerken hat Laufwerk B: die Nummer 1.

/C

Gibt an, dass das physische Diskettenlaufwerk entdecken kann, ob die Laufwerksverriegelung geschlossen ist (Überwachung der Laufwerksverriegelung).

/F:Faktor

Bezeichnet die Art des Diskettenlaufwerks. Gültige Werte für Faktor sind:

0 160 KB/180 KB oder 320 KB/360 KB
1 1,2 Megabyte (MB)
2 720 KB (3,5-Zoll-Diskette) oder andere
7 1,44 MB (3,5-Zoll-Diskette)
9 2,88 MB (3,5-Zoll-Diskette)
Der Standardwert für Faktor ist 2.

Wenn Sie die Option /F verwenden, können Sie die Optionen /H, /S und /T generell weglassen. Prüfen Sie die Standardeinstellungen dieser Werte, um sicherzustellen, dass sie für den Typ des Diskettenlaufwerks, das Sie verwenden, stimmen. Um die für Ihr Diskettenlaufwerk zutreffenden Werte zu ermitteln, schlagen Sie in der Dokumentation des Laufwerkherstellers nach.

Wenn Sie die Optionen /H, /S und /T angeben, können Sie die Option /F weglassen.

/H:Köpfe

Bezeichnet die Anzahl der Köpfe in dem Diskettenlaufwerk. Gültige Werte für Köpfe liegen im Bereich 1 bis 99. Der Standardwert ist 2. Um den für Ihr Diskettenlaufwerk zutreffenden Wert zu ermitteln, schlagen Sie in der Dokumentation des Laufwerkherstellers nach.

/S:Sektoren

Bezeichnet die Anzahl der Sektoren pro Spur. Gültige Werte für Sektoren liegen im Bereich 1 bis 99. Der Standardwert hängt folgendermaßen von /F:Faktor ab:

/F:0 /S:9
/F:1 /S:15
/F:2 /S:9
/F:7 /S:18
/F:9 /S:36

Um den für Ihr Diskettenlaufwerk zutreffenden Wert zu ermitteln, schlagen Sie in der Dokumentation des Laufwerkherstellers nach.

/T:Spuren

Bezeichnet die Anzahl der Spuren pro Seite auf der Blockeinheit. Gültige Werte für Spuren liegen im Bereich 1 bis 999. Der Standardwert ist 80. Wenn /F:Faktor 0 ist, beträgt der Standardwert 40. Um den für Ihr Diskettenlaufwerk zutreffenden Wert zu ermitteln, schlagen Sie in der Dokumentation des Laufwerkherstellers nach.

Anmerkungen
Überwachung der Laufwerksverriegelung

Der Ausdruck "Überwachung der Laufwerksverriegelung" bedeutet, dass ein physisches Diskettenlaufwerk entdecken kann, ob die Laufwerksverriegelung geöffnet oder geschlossen ist. Durch die Überwachung der Laufwerksverriegelung kann MS-DOS Diskettenoperationen schneller ausführen. Die Option /C gibt MS-DOS an, dass das physische Diskettenlaufwerk die Laufwerksverriegelung überwachen kann. Um zu ermitteln, ob Ihr Laufwerk die Laufwerksverriegelung überwachen kann, schlagen Sie in der Dokumentation des Laufwerkherstellers nach.

Ändern oder Neudefinieren eines unterstützten physischen Diskettenlaufwerks

Informationen über das Ändern der Parameter eines von Ihrer Hardware unterstützten physischen Diskettenlaufwerks finden Sie bei der Beschreibung des Befehls Drivparm. Sie können auch DRIVER.SYS verwenden, um ein physisches Diskettenlaufwerk neu zu definieren.

Grenzen von DRIVER.SYS

Sie können DRIVER.SYS nicht für Festplattenlaufwerke verwenden. Informationen über die Zuweisung eines logischen Laufwerkbuchstabens an ein Festplattenlaufwerk finden Sie bei der Beschreibung des Befehls Subst.

Erstellen eines zweiten logischen Laufwerks

Angenommen, Sie möchten ein physisches Diskettenlaufwerk verwenden, um Dateien von einer Diskette auf eine andere zu kopieren. Da Sie mit Hilfe des Befehls COPY oder XCOPY nicht von einem logischen Laufwerk auf dasselbe logische Laufwerk kopieren können, müssen Sie diesem physischen Laufwerk einen zweiten Laufwerkbuchstaben zuweisen.

Besitzt Ihr System nur ein einziges physisches Diskettenlaufwerk, müssen Sie dazu DRIVER.SYS nicht installieren. MS-DOS weist bereits sowohl das logische Laufwerk A: als auch das logische Laufwerk B: diesem Laufwerk zu. Kopieren Sie einfach Dateien von Laufwerk A: auf Laufwerk B: und wechseln Sie die Disketten, wenn MS-DOS Sie dazu auffordert.

Besitzt Ihr System mehrere Diskettenlaufwerke, müssen Sie dem physischen Diskettenlaufwerk mit DRIVER.SYS einen zweiten Laufwerkbuchstaben zuweisen.

Erstellen eines neuen logischen Laufwerks mit anderen Parametern

Wenn Sie DRIVER.SYS verwenden, um ein logisches Laufwerk zuzuweisen, dessen Parameter von denen des zuvor zugewiesenen logischen Laufwerks abweichen, werden die Parameter des alten logischen Laufwerks ungültig. Sie sollten daher den Laufwerkbuchstaben, der dem alten logischen Laufwerk entspricht, nicht mehr verwenden.

Beispiele

Um Ihrem System ein externes 720 KB-Laufwerk hinzuzufügen, nehmen Sie folgende Zeile in Ihre Datei CONFIG.SYS auf:

device=driver.sys /d:2

Da keine Position angegeben ist, sucht MS-DOS im Stammverzeichnis Ihres Startlaufwerks nach DRIVER.SYS.

Angenommen, Sie möchten ein einzelnes externes 1,44-MB-Laufwerk verwenden, um Dateien von einer Diskette auf eine andere zu kopieren. Sie müssen dazu für DRIVER.SYS zwei identische DEVICE-Befehle in Ihre Datei CONFIG.SYS aufnehmen. Dieses Verfahren weist demselben physischen Laufwerk zwei logische Laufwerkbuchstaben zu. Sie können dann während des Kopierens Disketten im selben Laufwerk austauschen. Das folgende Beispiel zeigt die nötigen Befehle:

device=driver.sys /d:2 /f:7
device=driver.sys /d:2 /f:7

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