MS-DOS 6.22 Doskey

Anmerkungen  Beispiele

Lädt das Programm DOSKEY in den Arbeitsspeicher. Das Programm DOSKEY holt MS-DOS-Befehle zurück, und erlaubt Ihnen, Befehlszeilen zu editieren und und Makros zu erstellen und auszuführen.

Das Programm DOSKEY ist ein speicherresidentes Programm. Wenn DOSKEY istalliert ist, belegt es ungeführ 3 Kilobyte residenten Speicherplatz.

Syntax

DOSKEY [/REINSTALL] [/BUFSIZE=Größe] [/MACROS] [/HISTORY][/INSERT|/OVERSTRIKE] [Makroname=[Text]]

Um das Programm DOSKEY zu starten und die Standardeinstellungen zu benutzen, verwenden Sie folgende Syntax:

DOSKEY

Parameter

Makroname=[Text]

Erstellt ein Makro, der einen oder mehrere MS-DOS-Befehle (einen DOSKEY-Makro) ausführt. Makroname bezeichnet den Namen, den Sie dem Makro geben möchten. Text steht für die Befehle, die Sie aufzeichnen möchten.

Optionen

/REINSTALL

Installiert eine neue Kopie des Programms DOSKEY, auch wenn bereits eine installiert ist. In diesem Fall löscht die Option /REINSTALL außerdem den Puffer.

/BUFSIZE=Größe

Legt die Größe des Puffers fest, in dem DOSKEY Befehle und DOSKEY-Makros speichert. Die Standardgröße ist 512 Byte. Die Mindestpuffergröße beträgt 256 Byte.

/MACROS

Zeigt eine Liste aller DOSKEY-Makros an. Sie können in Verbindung mit der Option /MACROS ein Umleitungssymbol (>) verwenden, um die Liste in eine Datei zu leiten. Die Option /MACROS kann mit /M abgekürzt werden.

/HISTORY

Zeigt eine Liste aller im Speicher stehenden Befehle an. Sie können in Verbindung mit der Option /HISTORY ein Umleitungssymbol (>) verwenden, um die Liste in eine Datei zu leiten. Die Option /HISTORY kann mit /H abgekürzt werden.

/INSERT|/OVERSTRIKE

Gibt an, ob neu eingegebener Text alten Text ersetzen soll. Wenn Sie die Option /INSERT verwenden, wird neuer Text, den Sie in einer Zeile schreiben, in alten Text eingefügt (als ob Sie die Taste EINFG gedrückt hätten). Wenn Sie die Option /OVERSTRIKE verwenden, ersetzt neuer Text alten Text. Die Standardeinstellung ist /OVERSTRIKE.

Anmerkungen
Zurückholen eines Befehls

Um einen Befehl zurückzuholen, können Sie nach dem Laden von DOSKEY in den Speicher eine der folgenden Tasten verwenden:

NACH-OBEN-TASTE

Holt den MS-DOS-Befehl zurück, den Sie vor dem gerade angezeigten verwendet haben.

NACH-UNTEN-TASTE

Holt den MS-DOS-Befehl zurück, den Sie nach dem gerade angezeigten verwendet haben.

BILD-NACH-OBEN-TASTE

Holt den ältesten MS-DOS-Befehl zurück, den Sie in der laufenden Sitzung verwendet haben.

BILD-NACH-UNTEN-TASTE

Holt den zuletzt verwendeten MS-DOS-Befehl zurück.

Bearbeiten der Befehlszeile

Mit dem Programm DOSKEY können Sie die aktuelle Befehlszeile bearbeiten. Die folgende Liste beschreibt die DOSKEY-Bearbeitungstasten und ihre Funktionen:

NACH-LINKS-TASTE

Verschiebt den Cursor um ein Zeichen nach links.

NACH-RECHTS-TASTE

Verschiebt den Cursor um ein Zeichen nach rechts.

STRG+NACH-LINKS-TASTE

Verschiebt den Cursor um ein Wort nach links.

STRG+NACH-RECHTS-TASTE

Verschiebt den Cursor um ein Wort nach rechts.

POS1

Verschiebt den Cursor an den Beginn der Zeile.

ENDE

Verschiebt den Cursor an das Ende der Zeile.

ESC

Löscht den Befehl vom Bildschirm.

F1

Kopiert ein Zeichen vom Zeilenspeicher in die MS-DOS-Befehlszeile. (Der Zeilenspeicher ist ein Speicherpuffer, der den zuletzt eingegebenen Befehl enthält.)

F2

Sucht im Zeilenspeicher in Richtung Ende nach der nächsten Taste, die Sie nach F2 gedrückt haben. DOSKEY fügt den Text aus dem Zeilenspeicher bis zu dem angegebenen Zeichen ein. Das Zeichen selbst wird nicht eingefügt.

F3

Kopiert den Rest des Zeilenspeichers in die Befehlszeile. DOSKEY beginnt mit dem Kopieren der Zeichen an einer Position im Zeilenspeicher, die der Position entspricht, an der gerade der Cursor in der Befehlszeile steht.

F4

Löscht Zeichen, wobei DOSKEY an der aktuellen Cursorposition beginnt und an dem angegebenen Zeichen endet. Um diese Bearbeitungstaste zu verwenden, drücken Sie F4 und geben ein Zeichen ein. DOSKEY löscht alles bis zu dem angegebenen Zeichen. Das Zeichen selbst wird nicht eingefügt.

F5

Kopiert den aktuellen Befehl in den Zeilenspeicher und löscht die Befehlszeile.

F6

Setzt an die aktuelle Position in der Befehlszeile ein Dateiende-Zeichen (STRG+Z).

F7

Zeigt alle im Speicher stehenden Befehle mit der ihnen zugewiesenen Nummer an. DOSKEY weist diese Nummern sequentiell zu, wobei es mit 1 für den ersten (ältesten) gespeicherten Befehl beginnt.

ALT+F7

Löscht alle im Speicher stehenden Befehle.

F8

Durchsucht den Speicher nach einem Befehl, den DOSKEY anzeigen soll. Um diese Bearbeitungstaste zu verwenden, geben Sie das erste oder die ersten paar Zeichen des Befehls ein, nach dem DOSKEY suchen soll, und drücken Sie dann F8. DOSKEY zeigt den jüngsten Befehl an, der mit dem eingegebenen Text beginnt. Drücken Sie F8 mehrmals, um alle Befehle zu durchlaufen, die mit den angegebenen Zeichen beginnen.

F9

Fragt nach der Nummer eines Befehls und zeigt den Befehl an, der zu dieser Nummer gehört. Um alle Nummern und ihre zugehörigen Befehle anzuzeigen, drücken Sie F7.

ALT+F10

Löscht alle Makrodefinitionen.

Angeben eines Standard-Einfügemodus

Wenn Sie die Taste EINFG drücken, können Sie in der DOSKEY-Befehlszeile mitten in altem Text neuen Text eingeben, ohne den alten Text zu ersetzen. Sobald Sie jedoch die EINGABETASTE drücken, schaltet DOSKEY Ihre Tastatur in den Überschreibmodus zurück. Sie müssen nochmals die Taste EINFG drücken, um zum Einfügemodus zurückzukehren.

Die Option /INSERT schaltet Ihre Tastatur bei jedem Drücken der EINGABETASTE in den Einfügemodus. Ihre Tastatur bleibt in diesem Modus, bis Sie die Option /OVERSTRIKE angeben. Sie können vorübergehend in den Überschreibmodus schalten, indem Sie die Taste EINFG drücken. Sobald Sie jedoch die EINGABETASTE drücken, schaltet DOSKEY Ihre Tastatur zurück in den Einfügemodus.

Der Cursor ändert seine Form, wenn Sie mit der Taste EINFG zwischen den Modi umschalten.

Erstellen eines Makros

Sie können das Programm DOSKEY verwenden, um Makros zu erstellen, die einen oder mehrere MS-DOS-Befehle ausführen.

Mit den folgenden Sonderzeichen steuern Sie den Ablauf von Befehlen beim Definieren eines Makros:

$G oder $g

Leitet die Ausgabe um. Verwenden Sie eines dieser Sonderzeichen, um die Ausgabe an ein Gerät oder in eine Datei anstatt auf den Bildschirm zu senden. Dieses Zeichen entspricht dem Symbol zur Umleitung der Ausgabe(>).

$G$G oder $g$g

Hängt die Ausgabe an das Ende einer Datei. Verwenden Sie eines dieser doppelten Sonderzeichen, um die Ausgabe einer bestehenden Datei hinzuzufügen statt die Daten in der Datei zu ersetzen. Diese doppelten Zeichen entsprechen dem "Hinzufügen"-Symbol zur Umleitung der Ausgabe (>>).

$L oder $l

Leitet die Eingabe um. Verwenden Sie eines dieser Sonderzeichen, um die Eingabe von einem Gerät oder aus einer Datei anstatt von der Tastatur zu lesen. Dieses Zeichen entspricht dem Symbol zur Umleitung der Eingabe (<).

$B oder $b

Sendet die Makroausgabe an einen Befehl. Die Verwendung eines dieser Sonderzeichen entspricht der Verwendung der Befehlskette (Pipe) (|) in einer Befehlszeile.

$T oder $t

Trennt Befehle voneinander. Verwenden Sie eines dieser Sonderzeichen, wenn Sie in der DOSKEY-Befehlszeile Makros erstellen oder Befehle eingeben.

$$

Bezeichnet das Zeichen Dollar ($).

$1 bis $9

Steht für Befehlszeileninformationen, die Sie beim Ausführen des Makros angeben möchten. Die Sonderzeichen $1 bis $9 sind Stapelverarbeitungs-Parameter, die es ermöglichen, bei jedem Ausführen des Makros in der Befehlszeile andere Daten zu verwenden. Das Zeichen $1 in einem DOSKEY-Befehl ähnelt dem Zeichen %1 in einem Stapelverarbeitungsprogramm.

$*

Steht für alle Befehlszeileninformationen, die Sie beim Eingeben des Makronamens angeben möchten. Das Sonderzeichen $* ist ein ersetzbarer Parameter ähnlich den Stapelverarbeitungs-Parametern $1 bis $9. Es besteht jedoch ein wesentlicher Unterschied: Alles, was Sie hier in der Befehlszeile hinter dem Makronamen eingeben, wird für das $* im Makroeingesetzt.

Um z.B. ein Makro zu erstellen, der eine schnelle (mit QuickFormat) und unwiderrufliche Formatierung einer Diskette durchführt, geben Sie folgenden Befehl ein:

doskey qf=format $1 /q /u

Informationen über QuickFormat sowie die unwiderrufliche Formatierung finden Sie bei der Beschreibung des Befehls Format.

Sie können den Befehl DOSKEY in einem Stapelverarbeitungsprogramm verwenden, um ein Makro zu erstellen.

Ausführen eines Makros

Um ein Makro auszuführen, geben Sie das Makronamen ab der ersten Befehlszeilenposition ein. Wenn das Makro mit $* oder einem der Stapelverarbeitungs-Parameter $1 bis $9 definiert wurde, trennen Sie die Parameter durch ein Leerzeichen ab.

Sie können den im vorstehenden Beispiel erstellten Makro QF verwenden, um eine Diskette in Laufwerk A: unwiderruflich und mit QuickFormat zu formatieren. Geben Sie dazu folgenden Befehl ein:

qf a:

Sie können aus einem Stapelverarbeitungsprogramm heraus kein Makro ausführen.

Erstellen eines Makros mit demselben Namen wie ein MS-DOS-Befehl

Sie können ein Makro erstellen, der denselben Namen wie ein MS-DOS-Befehl hat. Dies kann z.B. nützlich sein, wenn Sie einen bestimmten Befehl immer mit bestimmten Optionen verwenden. Um anzugeben, ob Sie das Makro oder den MS-DOS-Befehl ausführen möchten, befolgen Sie folgende Anweisungen:

Um das Makro auszuführen, geben Sie das Makronamen direkt hinter der Eingabeaufforderung ein, ohne Leerzeichen zwischen Eingabeaufforderung und Befehlsname.

Um den MS-DOS-Befehl auszuführen, fügen Sie ein oder mehrere Leerzeichen zwischen Eingabeaufforderung und Befehlsname ein.

Löschen eines Makros

Um ein Makro zu löschen, geben Sie folgenden Befehl ein:

doskey Makroname=
Beispiele

Die Optionen /MACROS und /HISTORY sind nützlich, um Stapelverarbeitungsprogramme zum Speichern von Makros und Befehlen zu erstellen. Um z.B. ein Stapelverarbeitungsprogramm namens MAKSTART.BAT zu erstellen, das alle DOSKEY-Makros enthält, geben Sie folgenden Befehl ein:

doskey /macros > makstart.bat

Um die Datei MAKSTART.BAT zu verwenden, ändern Sie sie so ab, dass am Anfang jeder Makrozeile der Befehl DOSKEY steht.

Um ein Stapelverarbeitungsprogramm namens TMP.BAT zu erstellen, das die zuletzt verwendeten Befehle enthält, geben Sie folgenden Befehl ein:

doskey /history > tmp.bat

Um ein Makro mit mehreren Befehlen zu definieren, trennen Sie die Befehle mit $T voneinander. Beispiel:

doskey tx=cd\temp$tdir/w $*

Im vorstehenden Beispiel wechselt das Makro TX das aktuelle Verzeichnis in TEMP und zeigt danach eine Verzeichnis-Auflistung unter Verwendung des Breitformats an. Sie können $* am Ende des Makros verwenden, um beim Ausführen von TX weitere Optionen für DIR anzugeben.

Der folgende Makro verwendet einen Stapelverarbeitungs-Parameter für einen neuen Verzeichnisnamen. Das Makro erstellt zuerst das neue Verzeichnis. Anschließend wechselt er vom aktuellen Verzeichnis in das neue Verzeichnis.

doskey mc=md $1$tcd $1

Um mit dem vorstehen das Makro ein Verzeichnis namens BUECHER zu erstellen und dorthin zu wechseln, geben Sie ein:

mc buecher

Um ein Makro zu erstellen, der Stapelverarbeitungs-Parameter zum Verschieben einer Datei oder einer Dateigruppe verwendet, geben Sie folgenden Befehl ein:

doskey mv=copy $1 $2 $t del $1

Um ein Makro zu erstellen, der MEM veranlaßt, nach jedem vollen Bildschirm zu pausieren, geben Sie folgenden Befehl ein:

doskey mem=mem $* /p

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